Vereinschronik

Chronik des Vereins

Geschichtlicher Abriss des TSV Hasenbüren von 1911 e.V.

Der Verein wurde im Jahre 1911 von Mitgliedern eines Pyramiden- und Akrobatenclubs gegründet. Das Wahrzeichen dieses Clubs war, wie der Vereinsname schon ausdrückt, die in akrobatischen Übungen dargestellte Pyramide.

Der TSV bestand zunächst nur aus einer Turnabteilung. Geturnt wurde im Lokal Warnken in Hasenbüren. Unmittelbar nach der Gründung schloss sich der Verein dem Arbeiter-Turn- und Sportbund an.

Während des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 ruhte der Turnbetrieb.

Im Jahre 1919 wurde der Turnbetrieb neu aufgenommen. Allerdings mit dem Handikap, dass der Verein viele Turner verlor, die im Krieg gefallen waren. Sportstätte war nun der Saal von Oltmann Hagens. Der Verein konnte zu diesem Zeitpunkt eine Männer- sowie eine Kinderabteilung aufweisen, die von den Turnwarten Johann Meyer, Arend Meyer und J. Buddenbaum betreut wurden.

Im Jahre 1920 stieß mit Emil Neumann aus Woltmershausen ein in damaligen Fachkreisen bezeichneter herausragender Athlet zu den Turnern aus Hasenbüren. Neumann, der mit der Hasenbürenerin Frieda Köster verheiratet war, wurde von den Mitgliedern gleich zum Oberturnwart gewählt. Um die in drei Riegen turnende Kinderabteilung kümmerten sich damals Georg Wulfken, Heinrich Ahrens, Heinrich Wolpmann sowie Bernhard Meinken.

Ein wenig Aufregung erlebte der Verein bei der Gründung einer Damenriege. Trotz heftigen Widerstandes aus Reihen der Dorfbevölkerung konnte die Abteilung aufgebaut werden. Die Anwohner äußerten sich abfällig über das Frauenturnen, weil ihrer Ansicht nach die Damen zu freizügig in ihrer Turnbekleidung aussahen und außerdem behaupteten sie, dass die Turnerinnen sowieso keine guten Hausfrauen seien.

Die Turnerriege von 1923

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Stehend von Links: Johann Hagens, Alfred Wessels, Bernhard Meinken, Johann Rust, Emil Neumann, Bohann Steinfurt, Dietrich Meinken, Johann Goldenstedt, Hinrich Bothe, Bernhard Meinken, Martin Meinken, Friedrich Wulfken, Dietrich Stürken, Heinrich Rust, Friedrich von Bremen. Kniend von Links: Christian Rust, Bernhard Wolpmann, Johann Wöltjen, Georg Wolpmann, Johann Himmelskamp, Klaus Lange, Hinrich Kluve, Heinrich Kluve, Karl Wulfken.

Eine Mädchenabteilung gab es allerdings nicht. Auch in der Schule blieb ihnen das Turnen untersagt. Die Antipathie gegenüber den Turnerinnen ging soweit, dass sogar Mütter ihren Jungs von einer Heirat mit einer Turnerin abrieten. Die Damenabteilung konnte daher dem Druck nicht standhalten und wurde nach kurzer Zeit wieder aufgelöst. Die Kinderabteilung turnte nunmehr in der Turnhalle im Schulgebäude. Die Turner zeigten sich gerne der Öffentlichkeit und offenbarten ihr Können der Dorfbevölkerung z.B. auf Weihnachtsfeiern, die alljährlich im Saal von Hagens stattfanden. 1924 musste der Verein einen herben Verlust hinnehmen, als im Alter von 24 Jahren der Leiter der Kinderabteilung Georg Wulfken verstarb. Eine weitere Aktivität kristallisierte sich in den 20er Jahren mit der Gründung eines Spielmannszuges heraus, der von Gödje Lange, einem Tambourmajor bei der Wehrmacht, geleitet wurde. Einen Spielmannszug gab es auch für Knaben, der auf sämtlichen Turnfesten ausschließlich in der vorderen Reihe zu finden war. Ende der 20er Jahre nahmen einzelne Turner an Turnfesten unter anderem 1929 in Nürnberg teil. Zu Beginn der 30er Jahre entwickelte sich der Verein weiter. Herausragend war die gute Kinderabteilung, die immer dafür sorgte, dass der TSV über einen starken Nachwuchs verfügte. Zum Ende der Weimarer Republik 1933 fand die Kinderabteilung aber ein schnelles Ende, als die Nationalsozialisten sämtliche Kinder in die Hitlerjugend berief. Der Arbeiter-Turn- und Sportbund wurde verboten und die Folge war, dass sich der Verein hat gleichschalten müssen, das heißt jeder Verein musste einen Nationalsozialisten als Vorsitzenden haben. 1934 wurde in Hasenbüren zum ersten Mal die große Maifeier veranstaltet. Zu dieser Feier kamen viele, die den Turnbetrieb nicht kannten. Der neue Bürgermeister E. Klatte sagte in seiner Festrede, dass er nicht wusste, dass es im Dorf so gute Turner gab. In den Jahren bis 1939 blühte der Verein auf. Die Mitgliederzahlen stiegen rasant an, eine Handballmannschaft und eine Turnerinnenabteilung wurden gegründet. Schon 1934 wurde auf Drängen des damaligen Vereinsführers Gerhard Woltjen ein Sportplatz bei der Schule gebaut. Der Platz wurde von der Kirchengemeinde gepachtet und auch von der Schule genutzt. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945/46 war der zweite Neubeginn. Viele Turner waren gefallen, Ausgangsverbote der Siegermächte mussten eingehalten werden. Aber nach und nach kamen Turner aus der Gefangenschaft zurück. Geturnt wurde wieder im Saal von Hagens, allerdings ohne die Kinderabteilung. Sowohl die Schulhalle als auch der Konfirmandensaal wurden zur Schule umgebaut, da die alte Schule während des Krieges völlig zerstört wurde. Ferner wurde die Damenriege aufgebaut, diesmal ohne den Widerstand der Dorfbevölkerung. Die Handball-Mannschaft spielte auch wieder. Die Abteilung Feldhandball bestand zunächst aus zwei Handballmannschaften, die von Heinz Wolpmann als Mannschaftsführer geleitet wurden. Die 1. Mannschaft spielte in der Bezirksklasse, in der unter anderem auch Delmenhorster Mannschaften spielten. Höchste Liga zu dieser Zeit war die Kreisliga. Erwähnenswert ist sicherlich, dass es schon damals traditionelle Sitzungen am Montag gab, wie heute aus dem Fußballbereich bekannt, auf denen vereinsinterne oder übergreifende Dinge besprochen wurden.

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Ernteumzug des TSV Hasenbüren

1950/51 wurde eine Sporthalle auf dem heutigen Schlackeplatz erstellt. Federführend für dieses Projekt war Dirk Meinken, der aus dem Weserbergland eine aus mehreren Teilen bestehende Wehrmachtsbaracke auftreiben konnte. Dieses Projekt wurde auch vom Schulsenator Paulmann unterstützt. Die Baracke hatte eine Größe von 30×12 Metern. Die Turnbaracke war notwendig geworden, da im Saal von Hagens nicht mehr geturnt werden konnte. Die Turner mussten dem Kino weichen, das jeweils samstags stattfand. In der Baracke lebte der Verein wieder auf. Es wurde geturnt und Handball gespielt. Das Männer- und Frauenturnen wurde zusammengelegt. Bis 1954 war D. Meinken Leiter des Turnbetriebes. Als der Fußballsport zunahm, wurden das Turnen und der Handball immer weniger. 1958 kam es also zur Auflösung der Handballabteilung und ein halbes Jahr später im Frühjahr 1959 war die Geburtsstunde der Fußballabteilung, die unter anderem von Klaus Beyland gegründet wurde. Die erste Fußballmannschaft zählte zu Anfang gerade einmal elf Spieler, in der z.B. auch die Ahrens-Brüder Heinz und Christian spielten. Die Mannschaft spielte in der zweiten Kreisklasse, die mit der heutigen Kreisliga B zu vergleichen ist. Insgesamt gab es zu Beginn der 60er Jahre elf Kreisklassen. Die Mannschaft stieg nicht ab, da damals die ersten Mannschaften nicht aus der zweiten Kreisklasse absteigen konnten. Somit war es nicht verwunderlich, dass die „Unabsteigbaren“ sehr häufig Niederlagen in zweistelliger Höhe hinnehmen mussten. Eine zweite Mannschaft entstand erstmals in der Saison 1967/68.

Das erste Fußball-Team

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Spieler, kniend von Links: Erich Warnken, Klaus Lange, Johann Rullhusen, Peter Stint. Spieler, stehend von Links: Christel Ahrens, Goldenstedt, Heini Ahrens, ?, ?, Beyland, Hans-Werner Knutsen, Rolf Rullhusen, Heinz Wolpmann

In den 70er Jahren gab es teilweise vier Mannschaften in der Fußballabteilung. In den ersten Mannschaften spielten u.a. Hans Rust, Johnny Kuhl, Axel Lührssen oder Günther Nickel. Zunehmend gab es auch Sportkameraden aus Woltmershausen, die sich für den TSV Hasenbüren aktiv einsetzten. In der 4. Mannschaft spielten zu dieser Zeit viele Spieler aus Altenesch. Die 4. Mannschaft trug ihre Heimspiele auf dem Handballplatz in Altenesch aus. Die anderen Mannschaften spielten u.a. aus einer Boxergruppe oder auch eine Auswahl an Kripobeamten. Leider verschwand in den 80er Jahren die erste Mannschaft in der Versenkung und spielte nur noch in der ersten Kreisklasse bis zur Saison 88/89, als nach einer verkorksten Hinrunde die Mannschaft als Vizemeister in die Kreisliga C aufstieg. Schon kurze Zeit später konnten Aufstiege bis in die Kreisliga A gefeiert werden. Diese Mannschaft ist auch sicherlich für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte verantwortlich, als man unter dem Trainer R. Dubiel das Viertelfinale des Rolandpokals erreicht. Erst im Elfmeterschießen gegen den Verbandsligisten SV Grohn ging der Traum zu Ende, der richtiger einer hätte werden können, denn in der nächsten Runde wären die Amateure des SV Werder in das berüchtigte Klärwerkstadion gekommen. Unter anderem waren in dieser Mannschaft Markus Keusch, Henning Wessels oder Jens Entelmann. Darüber hinaus verfügte der Verein über drei Herrenmannschaften und konnte sogar erstmals 1990 eine Damen-Mannschaft melden, die zunächst von Manfred Feuerriegel und auch später von Mathias Kay und Jörg Frese trainiert wurde. Neben der ersten Mannschaft konnte auch die zweite in den 90er Jahren viele Erfolge für sich verbuchen. In nur drei Jahren stieg man von der 5. in die 2. Kreisklasse auf, wobei man 1992/93 sogar mit 41:3 Punkten, also nur mit einer Niederlage die Meisterschaft sicherte. Die folgenden Jahre wurden allerdings wieder ruhiger. Die 3. Herren als auch die Damen konnten nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen und auch die erste Mannschaft fand sich Ende der 90er wieder in der 1. Kreisklasse wieder. Doch man konnte sich mit dem Beginn des Millenniums wieder fangen.

Das Handball-Team

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Stehend v. links ?, Wilhelm Wolpmann, Bernhard Rust, ? Kniehend v. links: Beyland, Wilhelm Radanke, Christel Ahrens, Helmut Goldenstedt, Egon Ahrens Vorne kniehend: Horst Weyberg

Auch nahm die Jugendabteilung in den 90er Jahren immer weiter zu und viele Mannschaften konnten gemeldet werden. Es gelang dem Verein, dass ein Schlackeplatz und auch ein Jugendplatz auf der Sportanlage integriert werden konnten. Der Ausbau des Kabinentraktes direkt an der Seehauser Landstraße unterstreicht zahlreiche Fortschritte des Clubs. Aus den Jugendmannschaften entwachsen seitdem immer mehr Spieler, die sich in den Herren-Mannschaften erfolgreich etablieren konnten. Mit der Jahreshauptversammlung 2006 wurde erstmals in der Geschichte des Vereins die Wahl eines Fußball-Abteilungsleiters mit Manfred Feuerriegel durchgeführt. Mit der Wahl des Abteilungsleiters Fußball und dem Beginn des neuen Jahrtausends verfolgt die Führung des Vereins klare moderne Strukturen und Richtlinien, die den Verein immer erfolgreicher werden lassen. Der Aufstieg der ersten Mannschaft 2006 in die Bezirksliga Bremen, wieder unter der Leitung von Rolf Dubiel, lässt dieses nur unterstreichen. Im Verein wird allerdings nicht mehr nur Fußball gespielt, denn auch die langjährige Tradition des Turnens lebte wieder auf. Nachdem diese über Jahrzehnte ruhte, wurde im März 1973 eine Gymnastikgruppe von Frau Gött gegründet und aufgebaut. Die gymnastischen Übungen wurden und werden noch in den Räumlichkeiten der Schule Seehausen durchgeführt. 1980 setzte Christiane Schwarz die Gymnastikabteilung fort. Zu dieser Zeit wurde auch eine Jazz-Tanzgruppe ins Leben gerufen. In den 90er Jahren expandierte die Abteilung immer mehr. Seit September 1993 gibt es Kinderturnen. Heute betreut die Abteilungsleiterin Margrit Himmelskamp mit anderen ausgebildeten Übungsleiterinnen viele weitere Fitness- und Gymnastikgruppen. Zusammenfassend kann man sicherlich sagen, dass der Verein sämtliche Höhen erlebt und Tiefen überwunden hat, und heute über eine sehr interessante Geschichte verfügt und wenn man heutige Vereinsaktivitäten der modernen www-Gesellschaft, auch im Jugendbereich, beobachtet, kann der TSV Hasenbüren wohl auf eine hoffnungsvolle Zukunft bauen.

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Sportplatz Hasenbüren 1950